Anschlussequipment

Mindestanforderungen für verwendete Modems

Seitens fonira wird dem Kunden kein Modem zur Verfügung gestellt, sofern dieser nicht die jeweilige servicebezogene Option im Bestellvorgang auswählt. Detaillierte Regelungen zur Zusatzoption „Hardware“ sind in der jeweiligen Leistungsbeschreibung sowie im Bestellformular enthalten.

Alle vom Kunden verwendeten Modems dürfen Services auf Leitungen im gleichen Kabelbündel nicht beeinträchtigen oder stören.

Die vom Kunden eingesetzten Modems müssen im Hinblick auf den Schutz des Kunden sowie der technischen Einrichtungen der fonira Telekom GmbH insbesondere die relevanten Bestimmungen über die Sicherheit von elektrotechnischen Anlagen (va. die Bestimmungen über den Schutz von Personen), über Blitzschutz und Potenzialausgleich und über die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) sowie die nachstehenden Anforderungen gemäß den Punkten 1. bis 5. erfüllen.

  1. EMV, Stromversorgung, Elektrotechnische Sicherheit, Störfestigkeit

  • Elektromagnetische Verträglichkeit

Norm
Beschreibung
EN 300386 V2.1.1 Electromagnetic compatibility and radio spectrum matters (ERM); Telecommunication network equipment; Electromagnetic compatibility (EMC) requirements.
EN 55 022:2016 Klasse B Information technology equipment – Radio disturbance characteristics – Limits and
methods of measurement
EN 55024:2016 Information technology equipment – Immunity characteristics – Limits and methods of measurement
EN 301 489 – 1 V2.1.1 Electromagnetic compatibility and Radio spectrum Matters (ERM); ElectroMagnetic Compatibility (EMC); standard for radio equipment and services; Part 1: Common technical requirements
EN 301 489 – 17 V3.1.1 Electromagnetic compatibility and Radio spectrum Matters (ERM); ElectroMagnetic Compatibility (EMC) standard for radio Transmission Systems

Die Standards EN 301 489-1 bzw. EN 301 489-17 sind nur auf Modems anzuwenden, die über eine Funkschnittstelle (z.B. WLAN) verfügen.

  • Stromversorgung, Erdung, elektrotechnische Sicherheit

Norm/Richtlinie
Beschreibung
LVD 2014/ 35/ EU Declaration of EC Conformity
EN 62368 – 1:2016 Safety Test Report

  • Störfestigkeit

Norm/Richtlinie
Beschreibung
ÖVE/ÖNORM EN 61000-4-5 Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Teil 4 -5:

Prüf-und Messverfahren – Prüfung der Störfestigkeit gegen Stoßspannungen (IEC 61000-4-5:2014) (deutsche Fassung)
ITU-T K.21 (07/2017) Resistibility of telecommunication equipment installed in

customer premises to overvoltages and overcurrents

  1. DSL-Schnittstelle

  • Linecode
    • ADSL 2+ gemäß ITU-T G.992.5 Annex A (POTS); G.handshake (verpflichtend für ADSL2+-Modems)
    • VDSL2-Profile 8b und 17a, Annex A (POTS); Annex M (Option) bzw gemäß G.993.2 (verpflichtend für VDSL2-Modems)
    • Vplus (=VDSL2 Profile 35b) – gemäß ITU-T G.993.2 Annex Q (verpflichtend für Vplus-Modems); Annex A (POTS); Annex M (Option);
    • G.fast–mit POTS gemäß ITU-T G.9700 und ITU-T G.9701 (verpflichtend für G.fast Modems)
    • SHDSL gemäß ITU-T G.991.2 Annex B/G-Modulation: tc-pam16(SHDSL) / tc-pam32 (SHDSL.bis) – PATH: EFM/PTM-ITU G. 998.2 Ethernet-based multi-pair bonding

  • Zusätzlich erforderliche Funktionen
    • Interleaving-Delay(bei VDSL2 asymmetrisch 8 bzw.0 ms, bei VDSL2 symmetrisch 0, bei ADSL2+ 12 bzw. 0 ms und bei SHDSL 0 ms)
    • Bit swapping (gilt nicht bei SHDSL)
    • Seamless Rate Adaption (gilt nicht bei SHDSL)
    • VDSL2- Vectoring: Das Modem des Kunden muss den ITU-Standard G.993.5 zumindest hardwareseitig unterstützen und mittels Firmware-Update aktivierbar machen können (verpflichtend für VDSL2-Modems, für Vplus-Modems sowie für G.fast-Modems)
    • G.INP
      • VDSL2: G.INP bei VDSL2 in Verbindung mit dem Betriebsmodus SRA
      • Vplus: G.INP muss von einem Vplus fähigen Modem voll unterstützt werden
      • G.fast: G.INP muss von einem G.fast fähigen Modem voll unterstützt werden

Empfehlung von fonira: Alle G.fast und Vplus Modems sollten mit VDSL2 in Verbindung mit SRA, G.INP sowie Vectoring rückwärtskompatibel sein, um im Entstörungsfall optimalen Support sicherstellen zu können.

  1. Ethernet-Schnittstelle

  • GPON gemäß IEEE 802.3ab

  1. Modem-Inventory (ausgenommen für FTTH)

Folgende Informationen müssen aus dem Modem über den EOC (Embedded Operations Channel) auslesbar sein:

  • Modemname
  • Vendorname
  • Serial Number
  • Version Number
  • Self Test result
  • DSL Annex/Routing Mode
  • Firmware/CPE SW Version
  • Leitungstreiber/PHY Version

  1. DELT-Parameter (In-Service-Monitoring) – ausgenommen für FTTH

Folgende Informationen müssen bei einem DELT-Test im EOC (Embedded Operations Channel) vom Modem zum DSLAM übermittelt werden können:

  • Noise margin
  • output power bzw. bei SHDSL: Power Backoff Level
  • attenuation
  • max attainable bitrate (gilt nicht bei SHDSL)
  • Current INP Value (gilt nicht bei SHDSL)
  • Interleaving Delay, sofern vorhanden (gilt nicht bei SHDSL)
  • Relative Occupation Capacity (gilt nicht bei SHDSL)
  • Error seconds
  • Severly Errored Seconds
  • Unavailable Seconds
  • Code Violation (gilt nicht bei SHDSL)
  • Forward Error Correction (gilt nicht bei SHDSL)
  • Re-Inits
  • Fail-Init (gilt nicht bei SHDSL)
  • Nur bei G.INP: Minimum Error Free Throughput
  • Nur bei G.INP: Leftrs (low error free throughput seconds)
  • Power Spectral Density (gilt nicht bei SHDSL)
  • Carrier Load (gilt nicht bei SHDSL)
  • Signal to noise ratio (gilt nicht bei SHDSL)
  • Hlog (gilt nicht bei SHDSL)
  • Quiet line noise (gilt nicht bei SHDSL)
  • Gain (gilt nicht bei SHDSL)

  1. Zertifikate/Prüf-und Testberichte

Die Erfüllung der Mindestanforderungen gemäß diesem Dokument ist vom Kunden sicher zu stellen. Die Erfüllung der Mindestanforderungen gem. Punkt 1 [ausgenommen ITU-TK.21 (07/2017)] sowie der Mindestanforderungen Vendorname, Serial Number, Version Number und Leitungstreiber (optional erforderlich, sofern anhand der Version Number der Leitungstreiber nicht eindeutig festgestellt werden kann) ist fonira vor dem Einsatz des betreffenden Modems durch den Kunde mittels entsprechender Zertifikate bzw Prüf- und Testberichte oder anderer geeigneter Unterlagen wie zB Produktdokumentation des Herstellers in Deutsch oder Englisch, die vom Kunden an fonira per E-Mail übermittelt werden, nachzuweisen.
fonira bestätigt den Erhalt der og Unterlagen per E-Mail.

  1. Widerspruch durch fonira

Widerspricht fonira dem Einsatz des Modems, dessen Zertifikate bzw Prüf- und Testberichte übermittelt worden sind, nicht innerhalb von vier Wochen, dann darf das betreffende Modem vom Kunden eingesetzt werden. Im Falle eines Widerspruchs durch fonira darf der Kunde das betreffende Modem solange nicht einsetzen, bis mittels der og Unterlagen oder entsprechender Messprotokolle belegt ist, dass das Modem die in Punkt 1 [ausgenommen ITU-T K.21 (07/2017)] dieses Dokuments definierten Mindestanforderungen sowie die Mindestanforderungen Vendorname, Serial Number, Version Number und Leitungstreiber (optional erforderlich, sofern anhand der Version Number der Leitungstreiber nicht eindeutig zugeordnet werden kann) erfüllt. Die nachstehenden Absätze dieses Punktes gelten auch hier entsprechend.

Übermittelt der Kunde die erforderlichen Zertifikate bzw Prüf- und Testberichte nicht, ist der Einsatz des betreffenden Modems durch den Kunden unzulässig.

Bei Störungen durch den Betrieb des vom Kunden eingesetzten Modems ist fonira berechtigt, die Sperre der Anschlussleitung, auf der das Modem unzulässiger Weise verwendet wurde und in weiterer Folge, die außerordentliche Kündigung des Service zu veranlassen. Über diese Maßnahme wird der Kunde von fonira per E-Mail informiert.